Mit einer Streetart-Aktion wurde am 09.05.2021 in Regnitzlosau sowie in weiteren Städten und Gemeinden des Landkreises an den 100. Geburtstag von Sophie Scholl und der Widerstandsgruppe der „Weißen Rose“ erinnert. Dabei wurde auf dem Parkplatz der Regnitzlosauer BRK-Stelle mit Sprühkreide das Gesicht, die Lebensdaten und ein Zitat der Widerstandskämpferin angebracht.
Bei der Gedenkaktion handelte es sich um eine Initiative des Jugendforums „Demokratie leben!“ im Landkreis Hof in Kooperation mit dem Kreisjugendring und der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises.
V.l.n.r.: Lisa Schenker, Johanna Crone (KJR Hof), Marina Künzel und Eva Kolbe am 09.05.2021 in Regnitzlosau
Sophie Scholl war Teil der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, die zwischen Juni 1942 und Februar 1943 mit dem Verfassen und Verbreiten von Flugblättern in Erscheinung trat und deren Aktionen sich gegen die nationalsozialistische Diktatur richteten. In ihren Flugblättern schilderte die „Weiße Rose“ die Gräuel und die Sinnlosigkeit des Krieges, die Ermordung von Juden in den besetzten Kriegsgebieten und rief zum Widerstand gegen das NS-Regime auf: „Wollt Ihr mit dem gleichen Maße gemessen werden wie Eure Verführer? Sollen wir auf ewig das von aller Welt gehaßte und ausgestoßene Volk sein? Nein! Darum trennt Euch von dem nationalsozialistischen Untermenschentum! Beweist durch die Tat, daß Ihr anders denkt! Ein neuer Befreiungskrieg bricht an. Der bessere Teil des Volkes kämpft auf unserer Seite. Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt! Entscheidet Euch, ehe es zu spät ist!“ (aus dem 5. Flugblatt der „Weißen Rose“)
Infolge einer spektakulären Flugblatt-Aktion der Geschwister Scholl in der Münchner Universität am 18.02.1943, bei der das sechste Flugblatt verteilt wurde, kam es zur Verhaftung und schließlich zur Aufdeckung der „Weißen Rose“ durch die Gestapo.
Die Hauptakteure der studentischen Widerstandsbewegung, Hans (24 J.) und Sophie Scholl (21 J.), Alexander Schmorell (25 J.), Christoph Probst (23 J.), Willi Graf (25 J.) und ihr Mentor, Prof. Kurt Huber (49), wurden in zwei Prozessen vor dem Volksgerichtshof in München wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“, „Feindbegünstigung“ und „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt. Die Todesurteile der Geschwister Scholl und Christoph Probsts wurden noch am Tag des Urteils, am 22.02.1943, mit dem Fallbeil vollstreckt.
Sophie Scholl gilt als Gesicht der „Weißen Rose“ und als Symbolfigur des Widerstands junger Menschen gegen den Nationalsozialismus.
Träger des Jugendforums „Demokratie leben!“ mit seinem Motto „Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Extremismus vorbeugen“ ist der Kreisjugendring Hof. Interessierte Jugendliche des Landkreises können sich gerne an die zuständige Ansprechpartnerin Johanna Crone wenden: 09292-973166 – johanna.crone@kjr-hof.de
Text und Fotos: Christoph Müller, Projektstelle „Jugendarbeit und Extremismusprävention“